top of page
  • AutorenbildLara

Von Tavira bis Benidoleig.

Ronda, Sevilla, Granada: Unsere letzten Tage in Spanien haben uns an einige der wohl schönsten Orte des Landes geführt.


Ich schreibe diese Zeilen auf der Terrasse unseres Apartments in der Dominikanischen Republik. Irgendwo in der Nachbarschaft hört jemand laut spanische Musik. Der Bambus vor mir bewegt sich im warmen Wind... Doch bevor wir auch mit unserem Blog in die Karibik übersiedeln, geht es gedanklich nochmals zurück auf die Iberische Halbinsel. Nach der letzten Nacht auf portugiesischem Boden in Tavira haben wir wiederum rund zehn Tage in Spanien verbracht. Und es waren zehn sehr schöne Tage.


El Rocío, das Pferdedorf

Unser erster Halt in Andalusien hat uns nach El Rocío geführt (auf Deutsch: "der Morgentau", was für ein hübscher Name!). Das Dorf erinnert ein wenig an die Kulisse eines Westerns. Als wir da waren, war El Rocío ziemlich ausgestorben. Im ganzen Ort gibt es keine befestigten Strassen, stattdessen führen Sandwege durchs Dorf. Auf dem grossen Platz vor der Kirche trainieren Reiter ihre Pferde.


Der Sandplatz vor der Kirche von El Rocío.

Überhaupt ist El Rocío ein Pferdedorf: Die Tiere laufen in grossen Herden frei auf den Wegen rum. Auf den Verandas vor den Häusern finden sich Stangen, um die Pferde anbinden zu können. Und scheinbar ist es üblich - auch wenn wir das leider nicht live gesehen haben - dass man in den Bars sein Getränk auf Aussentheken hoch zu Ross zu sich nehmen kann.


Schön, schöner, Sevilla

Von El Rocío sind wir weiter nach Sevilla gefahren. Die Stadt ist ein Traum. Wir haben unseren Rundgang durch Sevilla auf der pompösen Plaza de España gestartet. Der Platz wurde 1929 für die Iberoamerikanische Ausstellung (wohl eine Art regionale Expo) erbaut und ist gemäss Wikipedia eine "verspielte Mischung zwischen Renaissance und Barock". Klar ist, dass beim Bau nicht gespart wurde. Egal, wo man hinschaut: Jedem Detail des grossen Platzes und der umgebenden Gebäude scheint besondere Aufmerksamkeit zuteil geworden zu sein. Selbst die unscheinbarsten Ecken sind mit Kachelornamenten verziert, mit bunter Keramik oder Marmor.


Was ich auch nicht wusste: Der Platz findet sich auf der "Liste der Schätze der europäischen Filmkultur" und hat unter anderem in Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger, Der Diktator oder Lawrence von Arabien "mitgewirkt".


Die Plaza España ist Teil der rund 400'000 Quadratmeter grossen Anlage des Maria-Luisa-Parks. Die riesige Grünfläche mit Orangenbäumen, Teichen und Brunnen lässt einen vergessen, dass man mitten in der Stadt ist. Auch über die übrigen Teile von Sevilla, die wir gesehen haben, können wir nur Positives berichten. Die Kathedrale, die Gassen und Plätze inmitten andalusischer Häuser, die Bougainville, die überall blüht... Es hat uns sehr gefallen.



Mind the Monkeys

Zwischendurch haben wir dann mal einen kurzen Abstecher ins Vereinigte Königreich gemacht und waren auf dem Felsen von Gibraltar. Es ist schon ein bisschen absurd: Da passiert man eine menschgemachte Grenze und plötzlich ist man vermeintlich in England. Der Ausflug wird uns wohl besonders wegen der Affen auf dem Felsen in Erinnerung bleiben: Keine Minute hat es gedauert, bis sie dem ersten Mitreisenden eine Packung Chips aus dem Rucksack geklaut haben. Wer nichts Essbares dabei hat, braucht die Tiere aber nicht zu fürchten. Und sie sind ja schon ziemlich herzig.



Viel Ehrfurcht in Ronda

Die andalusische Stadt Ronda lässt sich meiner Meinung nach am besten mit dem englischen Wort sublime beschreiben. Sublime ist etwas, das durch seine Grösse ein "überwältigendes Gefühl der Ehrfurcht erzeugt". Und Ehrfurcht stellt sich wirklich ein, wenn man in die Schlucht "El Tajo" blickt, die Ronda teilt.


Rund 100 Meter tief ist El Tajo und weit unten fliesst der Fluss Guadavelín, der die Schlucht gebildet hat. Von der Puente Nuevo (siehe Bild unten Mitte) hat man einen tollen Blick auf die Schlucht und in die Ferne. Und auch wenn sich bei mir ein paar Mal die Höhenangst gemeldet hat - der Besuch in Ronda war toll. Und falls jemand nach Corona mal vor Ort sein sollte: Von der hübschen Casa del Rey Moro, dem Haus des Maurenkönigs aus, kann man bis zum Fluss hinuntersteigen.



Gänsegeier auf dem Königspfad

Wir sind die letzten Wochen viel im Auto gesessen, hin und wieder haben wir uns aber auch ein bisschen sportlich betätigt und waren "wandern". Zuletzt auf dem Caminito del Rey, dem "Königspfad". Dabei handelt es sich um einen je nach Route etwa acht Kilometer langen Wanderweg in der Provinz Málaga. Er führt in etwa 100 Meter Höhe entlang steiler Wände durch zwei bis zu 200 Meter tiefe schmale Schluchten. Lange war der Weg verfallen und gesperrt und wurde in dieser Zeit auch als "der gefährlichste Weg der Welt" bezeichnet.


Ganz verloren hat er diesen Ruf wohl noch nicht. Jedenfalls wurden wir vor Antritt der Wanderung mit Helmen ausgestattet (Spoiler: Gebraucht hätten wir sie nicht.). Trotz etwas unangenehmer Helm- und Maskenpflicht war der Caminito genial. Die Aussicht in die Schluchten ist mitunter atemberaubend. Weil man für den Besuch des Wegs ein Ticket für ein bestimmtes Zeitfenster kaufen muss, hatte es nie zu viele Leute. Und das Beste (fand ich zumindest): Unterwegs kann man massenhaft Gänsegeier bestaunen. Die kreisen filmreif über den Felsen und sind einfach nur beeindruckend.



Willkommen im Paradiesgarten

Unser letzter Ausflug in Andalusien hat uns nach Granada zur Alhambra geführt. Der Baukomplex ist ein Beispiel für den maurischen Beispiel, scheinbar eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas und (man mag es schon fast nicht mehr hören) Weltkulturerbe. Die Alhambra besteht aus verschiedenen Palästen und Gartenanlagen. Wir haben die Nasridenpaläste (Palacios Nazaries) besucht. Die Gebäude und Höfe sind allesamt aufwändig dekoriert: mit geschnitzten Decken, Malereien, Stuckarbeiten und ganz vielen tollen Keramikplättli.


Und auch wenn die Gebäude wunderschön waren - die Gartenanlagen waren fast noch besser. Das Paradies stelle ich mir in etwa so vor wie die Gärten des Sommerpalasts Generalife. In unserem Instagram-Post dazu haben wir geschrieben, dass man sich dort unter "lustwandeln" tatsächlich etwas vorstellen kann. Ich verabscheue ja langsames Spazieren und Flanieren - aber in den Gärten der Alhambra könnte man mich schon dazu überreden.



Schliesslich sind wir von Andalusien weiter in Richtung Nordosten gereist und haben uns im Ferienhaus von Mikes Eltern in der Nähe von Valencia auf unsere Weiterreise im Flugzeug vorbereitet (Danke euch dafür!). Und wie anfangs angetönt: Wir melden uns bald aus der Dominikanischen Republik.

44 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Letzter Halt: Mexiko.

Beitrag: Blog2_Post
bottom of page