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  • AutorenbildLara

Von den Anden ans Meer in Ecuador.

In Ecuador haben wir so viele Gegensätze erlebt wie an keinem anderen Ort auf unserer Reise. Wir waren auf 5000 Metern über Meer und in 20 Metern Tiefe, haben Alpakas gesehen und Hammerhaie, heisse Schokolade getrunken und Glacé gegessen.


Das neue Jahr beginnt für uns sehr unspektakulär: Wir sitzen gerade im Lockdown in Medellín fest. Ein gute Gelegenheit also, unsere Zeit in Ecuador zu reflektieren. Einen Monat waren wir dort und sind von Quito über die Galapagosinseln nach Montañita an der Küste gereist.


Krankheitsbedingt (nein, kein Corona!) haben wir fast eine Woche im Hotelzimmer in Guayaquíl verbracht. Trotzdem ist unser Ecuador-Aufenthalt wie im Flug vergangen. Das Land im Nordwesten Südamerikas ist so abwechslungsreich wie wohl keine Station unserer Reise bevor. Hier ein Einblick, was wir letzten Monat so erlebt haben:


Wir haben Gipfel gestürmt.

Mit 2850 Metern über Meer ist Quito ist die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Und die Höhe haben wir auch gespürt, als wir in unserem Hotel in Quitos Altstadt angekommen sind. Das Atmen ist uns merklich schwergefallen, vorallem beim Treppensteigen. Das hat uns aber nicht daran gehindert, weiter in die Höhe zu reisen und einen Tagesausflug zum Cotopaxi zu machen.


Der Vulkan mit dem schönen Namen ist einer der höchsten aktiven der Erde und mit 5897 Metern der zweithöchste Berg Ecuadors. Okay, zugegeben: "Gipfel stürmen" war etwas ürbertrieben - wir sind nämlich nicht bis nach ganz oben gelaufen. Und wir haben unsere Tour auch nicht am Fuss des Cotopaxi angefangen. Aber die stündige Wanderung bis zur Schutzhütte auf knapp 5000 Metern über Meer war anstrengend genug.


Unterwegs haben wir gesehen, was wir dieses Jahr eigentlich nicht sehen wollten: Schnee. Davon abgesehen war die Aussicht toll. Und in der Schutzhütte gab es heisse Schokolade - die vielleicht beste, die wir je getrunken haben.



Wir haben Kolibris beobachtet.

Wusstet ihr, dass es sowas wie einen Wolken- oder Nebelwald gibt? So nennt man Regenwald auf über 1500 Metern über Meer, dessen Feuchtigkeitsbedarf hauptsächlich durch Nebel gedeckt wird. Jedenfalls gibt es in Ecuador solchen Cloud Forest. Er beherbergt eine riesige Artenvielfalt und muss für Ornithologen ein Traum sein.


Bei einem Ausflug ins im Nebelwald gelegene Mindo haben wir den dort heimischen Kolibris einen Besuch abgestattet. Wie Mini-Helikopter - und auch etwa so laut - sind sie um uns herumgeschwirrt um sich an den für sie aufgehängten Futterstationen zu verpflegen. So herzig! Trotz viel Geflatter liessen sich die bunten kleinen Vögelchen mit der Kamera einfangen:



Wir haben gut gegessen.

Die einfachen Dinge sind ja oft die besten. Das gilt auch beim Essen. In Ecuador kann man sehr günstig essen. Für rund drei Dollar (ja, in Ecuador bezahlt man seit 2000 mit der US-amerikanischen Währung) kriegt man ein almuerzo: ein Mittagessen mit Suppe, Hauptgang mit Fleisch, kleinem Dessert und Fruchtsaft. Die Almuerzos sind nichts Ausgefallenes, aber vielleicht gerade deshalb so gut.


Unser bestes Almuerzo hatten wir im Rahmen eines Ausflugs bei Einheimischen zuhause. Am Boden sitzend auf einer Strohmatte in einem kleinen Raum mit Strohdach, direkt neben dem Feuer. Gelegentlich haben die Hühner und Hunde der Familie auf der Suche nach Essbarem kurz hereingeschaut. Es gab Kartoffelsuppe - in Ecuador gibt es mehrere Hundert verschiedene Kartoffelsorten - mit frisch gerösteten Maiskörnern als Garnitur, Poulet mit Reis, Maiskolben und Favabohnen und zum Dessert frische Früchte. Alles ganz einfach, aber ganz frisch und wahnsinnig fein.


Wir sind mit Haien getaucht...

Acht Tage waren wir auf den Galapagosinseln. Ein nicht ganz günstiger Ausflug, aber so nahe am Naturparadies wollten wir uns einen Aufenthalt dort nicht entgehen lassen. Von Guayaquíl sind wir auf die Insel Santa Cruz geflogen. Von dort aus waren wir insgesamt drei Tage tauchen und haben Ausflüge auf die Inseln Isabela und North Seymour gemacht. Es war toll! Besonders das Tauchen hat einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen. Zum einen, weil das Wasser so kalt war (so 18 Grad). Vor allem aber wegen der unglaublichen Unterwasserwelt auf Galapagos.


Wir sind inmitten gewaltiger Fischschwärme getaucht, haben Hammerhaie, Weissspitzen-Riffhaie und Gruppen von Adlerrochen aus nächster Nähe gesehen und sogar einen Mola Mola. Und all die uns bekannten Fische und Meerestiere - Papageifische, Napoleon-Lippfische, Sergeant Majors und selbst Sandaale - sind auf Galapagos einfach viel grösser als sonstwo.



... und haben Galapagos' Landtiere kennengelernt.

Tolle Tiererlebnisse hatten wir auf Galapagos aber nicht nur unter Wasser, sondern auch an Land. Auf den Weiden der Inseln grasen Riesenschildkröten zwischen den Kühen. In Puerto Ayora, dem grössten Ort der Galapagosinseln, kann es schon Mal vorkommen, dass man beim Spazierengehen herumliegenden Seelöwen ausweichen muss. Pelikane sitzen auf dem Geländer des Bootsstegs und fliegen erst weg, wenn man ihnen wirklich, wirklich nahe kommt.


Die berühmten Meerechsen, die immer irgendwie zerfleddert aussehen, sind vor allem mit Sonnen beschäftigt und lassen sich von Touristen nicht stören. Regelmässig sieht man auch Blaufusstölpel und Fregattvögel, zwei andere Berühmtheiten der Galapagosinseln. Und auch ganz herzig sind die verschiedenen Finkenarten auf Galapagos, die nach dem Begründer der Evolutionstheorie Darwin-Finken genannt werden. Mein Favorit ist der Mittel-Grundfink. Sieht aus wie ein Spatz, einfach ganz in schwarz. Kurz und gut: Wer Tiere mag, ist auf Galapagos richtig.


Ach und Fun Fact: Charles Darwin hätte eigentlich Arzt werden sollen, konnte aber kein Blut sehen...



Wir waren auf dem Mond.

Zumindest so ähnlich... Im Rahmen unseres Galapagosaufenthalts haben wir den Sierra Negra besucht. Der Vulkan ist einer der aktivsten der Galapagosinseln, die letzte Eruption fand 2018 statt. Ein ziemlich pflanzenfeindliches Umfeld, daher die Mond-Assoziation. Aber seht selbst:



Wir haben auch viel gefaulenzt.

Für unsere Verhältnisse haben wir letzten Monat wahnsinnig viel unternommen. Und das bei oft knapper Luft, wohlgemerkt. Über Weihnachten haben wir deshalb ein paar Tage einfach gar nichts getan, ausser ein bisschen am Strand rumzuliegen und die Sonne zu geniessen.


Zum Faulenzen sind wir nach Montañita gefahren. Der Ort war in den 60er-Jahren eine Hippiehochburg für Aussteiger und das merkt man heute noch. Rastas scheinen in Montañita so beliebt zu sein wie das Barfussgehen. Aber keine Angst: Wir haben keine Frisur-Experimente gewagt.


Jetzt freuen wir uns, dass wir uns ab morgen wieder frei in Kolumbien bewegen können und geniessen die letzten Wochen unserer Reise. Denn bald, bald schon geht es nach Hause!





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