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  • AutorenbildLara

Letzter Halt: Mexiko.

In Playa del Carmen haben wir unsere Reise ausklingen lassen. Aus den geplanten letzten Strandtagen wurde leider nichts - dafür gabs viele Haifischbegegnungen und tolle Cenoten-Tauchgänge.


Eigentlich stand Mexiko schon vor Corona auf unserem Reiseplan. Dann kam die Pandemie dazwischen, alles änderte sich und wir entschieden uns gegen den Mexiko-Aufenthalt. Als dann die Corona-Fallzahlen in Kolumbien stiegen und in der Schweiz sanken, drohte uns bei der Rückkehr die Quarantäne. Also entschieden wir uns vor der Rückreise spontan für einen kurzen Zwischenhalt in einem Land mit weniger Covid-Fällen und landeten doch noch in Mexiko. Zum Glück!


Tauchen an der Halokline

Wieso Mexiko eigentlich auf unserer Reiseliste stand? Weil wir viele tolle Bilder von Tauchgängen in den Cenoten gesehen hatten. Cenoten sind, einfach gesagt, Eingänge zu Unterwasserhöhlen. Sie entstehen, wenn die Decke einer solchen Höhle einbricht. Auf der Yucatán-Halbinsel (wo auch Playa del Carmen liegt) gibt es ganz viele solcher Cenoten. Manche sind kleine Seen, andere tiefe Trichter mit Wasser am Grund, wieder andere nur gerade ein Teich vor dem Zugang zum Höhlensystem. Hier Bilder der Cenoten Car Wash (ja, wirklich) und Chichén Itzá:



Für Taucher sind Cenoten aus unterschiedlichen Gründen attraktiv. Zum einen ermöglichen sie eine Art Höhlentauchgang ohne Höhlentauchausbildung, wenn von einer zur nächsten Cenote getaucht werden kann. Zum anderen ergeben sich durch die Öffnungen in der Decke spektakuläre Lichteinfälle. Und schliesslich ist da die Halokline. So nennt man die Übergangszone zwischen Wasserschichten mit unterschiedlichem Salzgehalt. In den Cenoten haben wir jeweils in etwa 12 Metern Tiefe diese Linie angetroffen. Oben ist Süsswasser, unten Salzwasser - und dazwischen Seifenwasser. Das beschreibt zumindest die Sicht gut, die man innerhalb der Halokline hat. Durch sie hindurchzutauchen ist eine ziemliche spezielle Erfahrung.


Ich leide ja ein bisschen an Klaustrophobie und musste mich daher vor jedem Cenoten-Tauchgang etwas überwinden. Aber was hätte ich das bereut, wenn ich nicht mitgetaucht wäre! Das Lichtspiel in den Höhlen war einmalig. Wir hatten übrigens das Glück, mit einem Fotografen zu tauchen. Hier also, damit ihr euch auch etwas vorstellen könnt:



Zu Besuch bei den Haifischen

Wir sind in Mexiko nicht nur in Cenoten getaucht, wir haben auch Bullenhaie beobachtet. Die heissen so wegen ihrer (bulligen) Körperform. Einer anderen Theorie zufolge kommt der Name vom hohen Testosterongehalt der Tiere. Sie sind nämlich tendenziell ein bisschen aggro, die Bullenhaie. Und scheinbar stehen sie nicht auf grelle Farben - gelb zu tragen wurde uns nämlich verboten. Ach, und die Hand ausstrecken sollten wir auch nicht. Die Bullenhaie werden bei Playa del Carmen nämlich angefüttert. Da könnte eine ausgestrecke Hand zu schmerzhaften Missverständnissen führen.


Wie dem auch sei, zu uns waren sie ganz nett. Und der Tauchgang war mal etwas anderes. Wir sind nämlich einfach ins Wasser, abgetaucht und dann auf dem Grund rumgelegen und haben den Haien zugeschaut. Die Tiere kamen zum Teil sehr nahe, das war ziemlich cool.


Beim zweiten Tauchgang an diesem Tag sahen wir dann noch einen alten Bekannten: einen Hammerhai. Das gibts vor Playa del Carmen eigentlich nicht und so war unser Tauchguide ob der Begegnung noch mehr aus dem Häuschen als wir.



Kultur und Köpfen bei den Mayas

Neben all dem Getauche haben wir doch auch noch ein bisschen was vom Festland gesehen. Wir haben die Maya-Stätte Tulum besucht und die Ruinen in Chichén Itzá. Besonders der zweite Ausflug war spannend. Wir waren mit Guide unterwegs und haben einiges über die Maya erfahren, was wir Banausen nicht wussten. Zum Beispiel, dass die ersten Mayafunde aus der Zeit um 2000 v. Chr. stammen. Oder wie lange die Blütezeit der Maya-Kultur dauerte (etwa von 300 bis 900 n. Chr.). Wie viel sie über Astronomie wussten. Oder wie gerne sie Menschen geopfert haben (z.B. Kinder aus gutem Hause, die zwischen dem 6. und 10. August geboren wurden).


Auch spannend: das Spiel poc ta poc. Dabei ging es darum, einen kleinen Ball durch einen in einigen Metern Höhe angebrachten, sehr kleinen Ring aus Stein zu werfen (siehe das letzte Bild in der Galerie). Wer dabei die Hände benutzte, dem wurden sie abgehackt. Das Spiel dauerte bis zum ersten Tor und der Captain des Siegerteams wurde ebenfalls geopfert.


Itzá ist übrigens die Bezeichnung eines eigenen Volks und heisst so viel wie "Zauberer des Wassers" oder "verzaubertes Wasser". Apropos verzaubertes Wasser: Eine These, weshalb die Maya ausstarben, hat auch mit Wasser zu tun. Die Maya warfen ihre Toten nämlich in die Cenoten. Wo sie auch ihr Trinkwasser herhatten. Der Rest erklärt sich wohl von selbst.



Regen statt Sonne

Eigentlich wollten wir in Mexiko nochmals ein paar Tage faul am Strand rumliegen, Sonne und Bräune (so guts halt geht bei meiner noblen Blässe) tanken für die Rückkehr in die kalte Schweiz. Nun ja, es hat leider oft geregnet und die Strandtag-Idee mussten wir begraben. Trotz Regen und vergleichsweise vielen Touristen: Die Woche in Mexiko war trotzdem ein schönes Ende unserer Reise. Und ich denke mal, es war nicht unser letzter Mexiko-Aufenthalt.




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