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  • AutorenbildLara

Im Land of the Free und der grossen Autos.

Zwischen der Karibik und der Weiterreise nach Südamerika haben wir einen Zwischenhalt in Florida eingelegt. Hier sieben Dinge, die uns nach zwei Wochen in den USA in Erinnerung bleiben werden.


Nach den Turks- und Caicosinseln haben wir uns für eine Weiterreise in Richtung Südamerika entschieden. Da der Weg dahin ohnehin über Miami führt und ich noch nie länger in den USA war, haben wir auf unserer Reise einen gut zweiwöchigen Stopp in Florida eingelegt. Von Miami aus sind wir mit dem Mietauto Richtung Norden bis Orlando, dann an die Westküste und schliesslich zurück nach Süden bis Key West gefahren.


Verschiedene positive wie negative Aspekte unseres USA-Aufenthalts werden uns sicher länger in Erinnerung bleiben. Hier sieben davon - alle sehr subjektiv, versteht sich.


Die schönen Pärke.

Nachdem wir in der Dominikanischen Republik den Sommer ein wenig verlängern konnten, war in Florida der Herbst schon spürbar. Und das war schön, besonders in den vielen Pärken des Bundesstaats. Wir waren in verschiedenen und alle waren auf ihre Weise besonders. Speziell gefallen haben uns die vielen Eichhörnchen und die schwarzen Geier im Blue Spring State Park, das wunderschön türkise Wasser und die Manatees in Three Sisters Springs und das Crane Point Nature Center mit Vogelzentrum in Marathon.


Die meisten Parks haben tolle Holzstege (boardwalks), von denen aus man einen guten Blick auf die Umgebung und die Tierwelt hat. Eindrücklich waren auch die Alligatoren, von denen wir immer mal wieder ein Exemplar gesehen haben. Wunderschöne, elegante Tiere, finde ich. Und beim Betrachten eines Alligators fühlt man sich immer ein bisschen, als wäre man wieder bei den Dinosauriern... .



Die grossen Autos.

Man stelle sich folgende Szene vor: Man spaziert gemütlich im Park. Da fährt neben einem ein Gefährt vor, auf dessen Ladefläche problemlos eine ganze Schafherde transportiert werden könnte. Um das Teil zu boarden, braucht man allem Anschein nach eine Leiter. Und bei einer Kollision zwischen dem Monster auf vier Rädern und dem eigenen, normal grossen Auto würde letzteres nicht einfach komplett zerknautscht, nein, es würde regelrecht begraben unter seinem Gegenüber.


Da steht dann also dieses Riesenteil neben einem und wer steigt aus? Nein, kein übergewichtiger, rotnackiger, leicht angegrauter Trump-Anhänger mit Schirmmütze - sondern eine gänzlich unauffällig ausschauende, mittelalte, normalgewichtige Frau (gut, Trump-Wählerin ist sie vielleicht auch). Riesenhafte Autos scheinen in Florida komplett normal zu sein, das Thema Klimawandel ist allem Anschein nach noch nicht auf den Strassen des Sunshine State angekommen.


Stellvertretend für alle: grosses Auto. Auschrift: Hell no, it ain't his.

Der SpaceX-Raketenstart.

Am 15. November startete ein vierköpfiges Astronautenteam mit einer Falcon-Rakete von Elon Musks SpaceX zur Internationalen Raumstation. Und weil wir gerade in der Nähe waren, liessen wir es uns nicht nehmen, beim Raketenstart in Cape Canaveral zuzuschauen. Ich bin nun wirklich kein Fan von Raketen und alles, was mit dem All zu tun hat, langweilt mich ziemlich. (Das liegt allenfalls aber an mangelndem Verständnis für physikalische Prozesse meinerseits).


Aber: Es war toll. Zusammen mit hunderten anderen Zuschauern warteten wir auf einer Brücke gegenüber des Kennedy Space Centers auf den Start. Immer wieder patroullierte die Polizei im Auto über die Brücke und liess dabei über Lautsprecher Musik laufen. Die Stimmung war sehr gut. Kurz vor dem geplanten Start wurde es dann ganz still und alle blickten nur andächtig zum Ort des Geschehens hinüber. Der Start der "Crew Dragon" ins Weltall war unheimlich beeindruckend. Leider konnten wir das Geschehen nur sehr schlecht auf Fotos einfangen. Viel einprägsamer war aber ohnehin die Geräuschkulisse: ein unheimlich lautes, weitreichendes Rauschen. Es war auf jeden Fall ein ganz besonderes Erlebnis.


Gescheiterter Versuch, den Raketenstart fotografisch festzuhalten.

Der Besuch im Turtle Hospital.

Auf Anraten von Tom hin (Danke nochmals dafür!) haben wir den Schildkröten-Spital in Marathon besucht. Es war allerliebst. Da werden von Booten verletzte, von Haien angegriffene oder an Tumoren erkrankte Wasserschildkröten wieder aufgepäppelt und nach Möglichkeit wieder in die Freiheit entlassen. Einige von ihnen bleiben leider für den Rest ihres Lebens im Turtle Hospital - zum Beispiel, wenn sie das "Bubble-But-Syndrom" haben.


Der Name verrät es: Durch eine Verletzung des Panzers kriegen die Schildkröten das mit der Tarierung nicht mehr richtig hin, können nicht mehr abtauchen und treiben permanent an der Wasseroberfläche. Mit kleinen Bleigewichten versucht man im Turtle Hospital, Abhilfe zu schaffen. In Freiheit könnten die gepanzerten Patienten aber auch mit zusätzlichen Gewichten nicht mehr überleben. Dafür erfreuen sie die Besucher des Turtle Hospital - und lassen sich von ihnen füttern.



Der Tag in den Universal Studios.

Ich gebe zu: Ich kam mir ziemlich Touri-mässig vor, als ich Mike den Vorschlag mit einem Besuch der Universal Studios in Orlando machte. Aber ich bin der Meinung, dass man nie zu alt ist für Vergnügungsparks. Nach längeren Recherchen, weil die Universal Studios nämlich aus mehreren Parks bestehen, was für Laien nicht ganz einfach ist, haben wir uns für einen Tag auf den "Islands of Adventure" entschieden. Hach, es war ein Traum! Eine der insgesamt sieben "Inseln" des Parks ist beispielsweise Hogwarts und Hogsmeade nachempfunden und wir konnten in den "Drei Besen" zu MIttag essen.


Aber auch für Nicht-Harry-Potter-Fans lohnt sich der Besuch sicher. Man trifft auf den Islands of Adventure auf King Kong genauso wie auf Dinosaurier (Jurassic Park!) oder Superhelden. Die Bahnen sind bis ins Detail dem jeweiligen Thema angepasst. Wir mussten zum Glück nie lange anstehen. Ach, und: In den USA ist auch im Kontext von Vergnügungsparks alles extremer als beispielsweise im Europapark. Heisst: Die Bahnen sind schneller, die Loopings höher - und, im Falle von Wasserbahnen, das Vergnügen deutlich nasser als bei uns.



Der Abfall.

Mittlerweile sollte uns wohl allen klar sein, dass Plastik grundsätzlich nicht so super ist und wir alle besser weniger Abfall produzieren sollten. Könnte man zumindest meinen, als Abfalltrenn-Schweizer. Umso mehr hat uns der Umgang mit Abfall in Florida erschreckt. Nicht, dass wir diesbezüglich vorbildlich sind, bei weitem nicht. Aber in den USA gibt es noch ganz, ganz viel Einsparpotenzial bei den Abfallmengen...


Ein Beispiel. In den Hotels gibt es Corona-bedingt keine Frühstücksbuffets mehr. Also haben sich "Breakfasts to go" etabliert. Die sahen in der Regel etwa so aus: Eine Papiertüte, darin ein Fruchtsaft (PET-Flasche), ein Muffin (in Plastik eingepackt), ein Müsliriegel (in Plastik eingepackt), ein Joghurt (im Plastikbecher), Besteck (Plastik, in Plastik eingepackt), dazu Kaffee (Plastikbecher mit Deckel). Man kann sich also vorstellen, wie viel Abfall wir im wahrsten Sinne des Wortes schon zum Frühstück produziert haben...


Frühstück to go in Miami.

Die Kanufahrt in den Everglades.

Auf der Suche nach Alligatoren und Krokodilen (gibt es nämlich beides in Florida) haben wir uns in die Gewässer der Everglades gewagt. Bei der Kanumiete wurde einmal mehr deutlich, wie in den USA mit potenziellen Risiken umgegangen wird: Die Kundinnen und Kunden unterschreiben eine digitale Verzichtserklärung und gut ist. Die Informationen darüber, worauf man beim Kanufahren oder im Umgang mit allfällig auftauchenden Alligatoren achten muss, waren dann eher dürftig.


Wir haben unsere Kanufahrt in Flamingo, so der schöne Name des Orts in den Everglades, aber unbeschadet überstanden. Mal abgesehen von meinen Armen, die schon nach etwa fünf Minuten paddeln ziemlich schmerzten. Dafür haben wir unterwegs sowohl einen Alligator, als auch ein Krokodil gesehen. Und viele spannende Wasservögel (menschlich und tierisch). Und die Fahrt zurück nach Miami bei Sonnenuntergang war wunderschön.



Goodbye, America

Für mich war es spannend, mal ein wenig mehr von den USA zu sehen. Landschaftlich war es superschön und die Tierwelt mit Gators und Co. sehr spannend für uns Schweizer. Gleichzeitig war es schon erschreckend, dass die USA (oder Florida meinetwegen) in manchen Belangen wie Umwelt- oder Klimaschutz Jahre zurückliegen.


Und für alle, die sich das gefragt haben: Nein, wir haben weder von den kurz vorher über die Bühne gegangenen Wahlen noch von den Problemen mit Corona viel mitbekommen. Vereinzelt sah man an der Strasse noch Wahlplakate und ein paar Ver(w)irrte mit Trump-Flagge an Töff oder Auto. Mehr nicht. Der Mund-Nasen-Schutz wird mancherorts getragen, mancherorts nicht, und meistens eher halbpatzig (Mike würde mir hier aber widersprechen und Vorurteile vorwerfen). Wir waren bei unserem letzten Test kurz vor der Weiterreise glücklicherweise aber immer noch Corona-negativ - und hoffen, dass das so bleibt.


Unser nächster Reisebericht wird sich unter anderem um den Äquator drehen, um hohe Berge und um Lamas. In diesem Sinne grüssen wir euch herzlich aus Ecuador!

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