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  • AutorenbildLara

Viel mehr als Punta Cana: Die Dom. Rep.

Aktualisiert: 10. Nov. 2020

Über unsere Begeisterung für das dominikanische Dorf Bayahíbe haben wir bereits geschrieben. Aber auch während der restlichen zwei Wochen unseres Aufenthalts hat uns die Dom. Rep. ausschliesslich positiv überrascht.


Unsere ersten zwei Wochen in der Dominikanischen Republik waren toll und Bayahíbe im wahrsten Sinne des Wortes ein Zuhause auf Zeit. Weshalb, haben wir hier bereits erläutert. Unsere Reise durch die Dom. Rep. ging nach den zwei Wochen im Südosten aber noch weiter. Mit einem Mietauto sind wir Richtung Norden gefahren, über die Halbinsel von Samaná nach Puerto Plata und wieder zurück nach Santo Domingo. Und was sollen wir sagen? Es gefällt uns wahnsinnig gut in der Dominikanischen Republik, auch wenn wir ohne Corona wohl nie hierhergekommen wären.


Nette Menschen und tolle Landschaft

Die Menschen hier sind unglaublich freundlich. Unser Gastgeber Christian in Bayahíbe war schon toll, aber diese positive Erfahrung hat sich konsequent weitergezogen. Ein Beispiel: Die Hotelbesitzerin in Puerto Plata hat ihre Krankenschwester-Cousine mobilisiert, um für uns herauszufinden, wie wir am schnellsten zu einem Coronatest kommen. Eine andere Gastgeberin hat uns wegen unserer frühen Abreise extra schon um 6 Uhr morgens Kaffee bereitgestellt. Wieder eine andere hat uns zum Dank ihr bestes Zimmer gegeben, nur weil wir ihr Hotel gleich zwei Mal besucht haben. Und der eine Restaurantbesitzer hat uns vor lauter Freude über unseren Besuch gleich zwei Mal die Vorspeisen offeriert.


Bisher wollte uns auch niemand übers Ohr hauen oder (be)klauen. Das grösste Sicherheitsproblem hier ist unserer Meinung nach der Verkehr (merke: beim Überqueren von Kreuzungen wird nicht gebremst, nur präventiv gehupt). Dass wir unser Mietauto nach zwei Wochen unbeschadet zurückgeben konnten, grenzt an ein Wunder. Dass die Dominikanische Republik das "gefährlichste Land zum Autofahren" sein soll, wie wir irgendwo gelesen haben, scheint allerdings auch übertrieben.


Landschaftlich hat uns die Dominikanische Republik unglaublich überrascht. Die Natur hier ist toll. Bei Dom. Rep. dachten wir zugegebnermassen vor allem an grosse Hotelkomplexe in Punta Cana und haben uns über den Rest des Landes wenig Gedanken gemacht. Dabei bietet die Dom. Rep. in Wahrheit enorm viel. Hier die fünf schönsten Orte, die wir in den letzten zwei Wochen besucht haben:


1. Altos de Caño Hondo

Altos de Caño Hondo ist der Name eines Hotels am Südufer der Bucht von Samaná. Zusammen mit einem zweiten Hotel gleich nebenan bildet es das Ökotourismus-Projekt Paraíso Caño Hondo. Gemäss Homepage wurde die Anlage von Forbes zu "one of the Top 10 World's best destinations for a green vacation" gekürt. Wie öko das Ganze wohl ist, lassen wir mal offen. Aber: Das Hotel ist aussergewöhnlich und die Naturpools der Anlage sind sehr hübsch (und ziemlich erfrischend) und eine schöne Abwechslung zu üblichen Swimmingpools. Seht hier:



Ausserdem kann man vom Hotel aus tolle Touren in den Nationalpark Los Haitises (auf Deutsch: Berglandschaft) nebenan unternehmen. Der 1600 Quadratkilometer grosse Park beherbergt einen der letzten Regenwälder der Dom. Rep. und ist das Zuhause vieler gefährdeter Vogelarten. Wir sind mit dem Boot durch die Mangrovenwälder gefahren und haben einen Spaziergang durch den Dschungel gemacht.



Unterwegs konnten wir verschiedene Höhlen besuchen. In den einen leben Fledermäuse (vor denen unser Guide sehr zu unserer Erheiterung ziemliche Angst hatte), in anderen kann man Höhlenmalereien bestaunen. Wobei wir ehrlich gesagt nicht ganz davon überzeugt sind, dass die Malereien mehrere hundert Jahre alt sein sollen. In Los Haitises wurden ausserdem Teile von Jurassic Park gedreht. Unsere kleine Wanderung durch den Dschungel hat uns grossen Spass gemacht und wäre wohl nur mit ein paar Dinos noch besser gewesen.


2. Las Galeras

Las Galeras ist ein Fischerdorf an der nordöstlichen Spitze der Halbinsel Samaná. Benannt ist es nach zwei Galeeren, die im 16. Jahrhundert dort ankerten. Normalerweise hat es wohl ziemlich viele Touristen im Ort - davon haben wir aber wiederum nichts mitbekommen. Auf Christians Empfehlung hin haben wir ein Zimmer in einem Guesthouse etwas ausserhalb gebucht. Während die Einheimischen vor allem an den nahen Stränden Playita oder El Rincón anzutreffen waren, hatten wir einen ganzen Strand quasi vor unserer Haustür ganz für uns alleine.



Was für uns ziemlich ungewohnt ist: Im Ort, wo unser Guesthouse lag, laufen sämtliche Tiere einfach frei in der Gegend rum. Etwa dieser unglaublich süsse Esel...



... oder eine scheinbar dorfbekannte schwarze Kuh. Mike traf sie zum ersten Mal an, als sie in unser Guesthouse reinspazieren wollte. Ich machte ihre Bekanntschaft bei einem Abendspaziergang im Dunkeln, als sie mitten auf der Strasse vor uns stand. Das heisst, ich sah zuerst ihre im Taschenlampenlicht roten Augen. Ja, habe mich ziemlich erschreckt.


Auch wenn man vor Ort nicht viel machen kann, würden wir - gerade deshalb - Las Galeras und vor allem unsere Unterkunft wieder besuchen.


3. El Limón

El Limón (Deutsch: die Zitrone) ist ein Wasserfall. Man erreicht ihn zu Fuss oder hoch zu Ross vom gleichnamigen Dorf aus auf einem Weg, der rund 2,5 Kilometer durch den Dschungel führt. Bei der Parkplatzsuche muss man aufpassen, dass man nicht einen der vielen Guides auf Motorrädern überfährt, die einem ziemlich penetrant eine Tour andrehen möchten. Der Weg führt zunächst am kleineren Wasserfall El Limoncito vorbei. Den Ort hatten wir ganz für uns und haben ein erstes Bad genommen.



Zum grösseren El Limón, wo das Wasser über 40 Meter in die Tiefe stürzt, führt eine Treppe in die Tiefe. Vorbei am Haus eines alten Mannes, der dort scheinbar ganz alleine mitten im Wald lebt, und mich verständnislos angesehen hat, als ich für die Nutzung der Treppe bezahlen wollte (stand im Reiseführer).


Der Wasserfall El Limón.

Bei El Limón hatte es dann doch einige Einheimische - wir vermuten aber, dass es immer noch weniger waren als üblich. Auch wenn wir nicht alleine waren: Es ist ein schöner Ort, der Wasserfall ist ziemlich eindrücklich und ein Besuch lohnt sich.


4. Los Charcos de los Militares

Eine Nacht verbrachten wir in der Ecolodge Tubagua. Eine atemberaubende Unterkunft. Hier die Aussicht vom Bett aus:

Aussicht aus der Tubagua Ecolodge.

Von da aus sind wir mit einem lokalen Guide zu den Charcos de Los Militares gewandert, vom Fluss gespeiste natürliche Wasserbecken. Der Begriff bedeutet so viel wie Militärpfützen. Er stammt von der Annahme, dass während der Diktatur einige Deserteure ihre Uniformen in den Wasserbecken zurück gelassen hatten. Ein anderer, schönerer Name für den Ort lautet Gottesbecken oder God's Swimming Pool.



Es war eine wirklich schöne Wanderung mitten durch eine saftig-grüne Landschaft. Unterwegs hat unser Guide immer wieder Früchte für uns gesammelt - Limetten, eine Avocado, eine Guanábana (Deutsch scheinbar Stachelannone - kannten wir auch nicht). Wir haben viel über Puerto Plata und die Landwirtschaft im Land gelernt. Und das Bad in den Wasserbecken im Wald war natürlich die Krönung des Ganzen. Diese Farbe! Sie sahen wirklich aus wie ein Swimming Pool.


5. Seilbahn in Puerto Plata

In der Karibik gibt es genau eine Seilbahn, und zwar in Puerto Plata. Von der Stadt führt sie hinauf auf den 800 Meter hohen Hausberg Pico Isabel de Torres. Der Teleférico wurde 1975 in Betrieb genommen und eine Fahrt damit ist ein Erlebnis. Nicht wegen der Seilbahn an sich, die ist für uns Schweizer ja nicht so ungewöhnlich. Aber wegen dem Trara, das darum gemacht wird. Etwa fünf verschiedene Guides begleiten einen auf dem Weg vom Parkplatz bis zur Kabine. Betritt man die Seilbahnstation, beginnt sogleich eine lokale Band ihr ohrenbetäubendes Spiel. Und ein Erlebnis ist es natürlich auch wegen der tollen Aussicht auf den Hafen von Puerto Plata und den (für Schweizer dann doch ungewöhnlichen) Blick auf den exotischen Wald.


Die einzige Seilbahn der Karibik.

Oben angekommen, kann man einen Rundweg durch den Nationalpark und den botanischen Garten machen. Mega schön! Und für die Pflanzen, die da wachsen, würden wir hier ein Vermögen bezahlen.



Weiter nach Provo

Heute verbringen wir den letzten Tag in der Dominikanischen Republik. Morgen geht es weiter auf die Turks- und Caicosinseln. Das war der Flug, den wir bei unserem Check-in in Valencia notfallmässig gebucht hatten. Lange dachten wir, dass wir wohl umbuchen und eine der anderen Karibikinseln besuchen würden. Leider ist die Dom. Rep. bei den meisten aber auf der roten Liste der Hochrisikogebiete und wir müssten nach der Einreise einige Zeit in Quarantäne, worauf wir wirklich keine Lust haben.


Für die Turks- und Caicos-Inseln reicht ein negativer Coronatest. Den können wir überraschenderweise vorweisen. Überrascht sind wir dabei nicht über das negative (und also positive) Testergebnis, sondern darüber, dass die ganze Administration rund um den Test geklappt hat. Falls übrigens mal jemand vor der Frage stehen sollte, ob er oder sie den PCR-Test lieber mit Spucke oder via Nasenabstrich machen will: Macht den Nasenabstrich, vertraut uns.


Nun geht es also morgen nach Providenciales, kurz Provo, auf die Hauptinsel der Caicos-Inseln. Bekannt ist das britische Überseegebiet vor allem dafür, dass dort die Schönen und Reichen ihre Ferien verbringen. Kein Wunder, bei 350 Sonnentagen im Jahr. Um einen Eindruck für das Preisniveau zu vermitteln: Man kann auf Provo problemlos mehrere Tausend Franken für eine Hotelübernachtung ausgeben und unter 100 Franken pro Nacht findet man allenfalls noch eine Besenkammer. Wir bleiben sechs Tage - mehr können wir uns wohl nicht leisten. Ihr werdet's hören.


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