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  • AutorenbildLara

Providenciales: schöne Strände für viel Geld.

Providenciales oder kurz "Provo" gehört zu den Turks- und Caicosinseln nördlich von Hispaniola. Ihr wollt als Schweizer im Ausland auch mal das "Läck isch das tüür"-Feeling haben? Dann seid ihr in diesem britischen Überseegebiet richtig.


Es gibt in der Karibik ganz viele Inseln, von denen wir zuvor noch nie gehört hatten. Oder von denen wir gehört hatten, aber nicht wirklich wussten, wo sie liegen. Dominica zum Beispiel, St. Martin, Antigua und Barbuda - oder eben die Turks- und Caicosinseln. Letztere befinden sich nördlich von Hispaniola, der Insel, auf der die Dominikanische Republik und Haiti liegen.


Bei unseren Karibik-Recherchen auf der Suche nach schönen Stränden und tollen Tauchlocations waren wir ein paar Mal auf die Turks- und Caicosinseln (kurz TCI) gestossen. Als wir dann vor dem Flug in die Dom. Rep. innert kürzester Zeit einen Weiterflug buchen mussten (mehr dazu hier), fielen uns diese Inseln wieder ein. So kamen wir zu unserem Flug nach Providenciales, der westlichsten bewohnten Insel der TCI.


Grace Bay Beach - der wohl bekannteste Strand der TCI.

Kurz die Corona-Facts: Für die Einreise brauchten wir einen negativen Corona-Test, eine Krankenkassenbestätigung und eine vorab mit diesen Dokumenten eingeholte Einreisebewilligung der Einwanderungsbehörde der TCI. Zu unserer Überraschung hat das alles sehr gut geklappt und die Dokumente wurden bei der Aus- und Einreise auch tatsächlich kontrolliert. Dazu haben die zuständigen Beamten jeweils neben ihren Corona-Schutz-Plexiglasscheiben mit 30 Zentimetern Abstand zu uns unsere Smartphones betatscht. Aber mit Mundschutz, natürlich.


Unter den Augen der Queen

Und hier mal wieder ein wenig Hintergrundwissen in der Annahme, dass ihr das auch nicht wusstet: Die Turks- und Caicosinseln als ehemalige britische Kolonie sind eines von 14 britischen Überseegebieten. Das heisst: Sie sind nicht Teil des Vereinigten Königreichs, stehen aber unter dessen Souveränität. Staatsoberhaupt ist die Queen, faktisches Staatsoberhaupt ein von der Queen auf Vorschlag der Regierung ernannter Gouverneur.


Diese Verbindung zum Vereinigten Königreich haben wir schon bei der Ankunft am Flughafen in "Provo", wie Providenciales auch genannt wird, bemerkt. Dort fällt einem nämlich als erstes ein grosses Portrait der Queen ins Auge. Ausserdem gilt im Land Linksverkehr. Gleichzeitig bezahlt man aber mit US-Dollar und Höchstgeschwindigkeiten werden in Meilen pro Stunde angegeben. Der Tacho unseres Mietautos hingegen hatte eine km/h-Anzeige. Alles ein wenig verwirrend also.


Türkische Kopfbedeckungen und Piraten

Insgesamt neun der Turks- und Caicosinseln sind bewohnt. Providenciales ist die drittgrösste Insel der beiden Inselgruppen. Zum Ursprung des Landesnamens gibt es verschiedene Theorien. Eine davon lautet, dass die Turks-Inseln nach dem Türkenkopf-Kaktus benannt sind, der dort wächst. Seine Blüten erinnern an einen türkischen Fez.


Eine andere Theorie vermutet einen Zusammenhang zu Piraten: Lange trieben islamische Sklavenhändler und Korsaren an den Küsten und Gewässern um Europa, das Mittelmeer, Afrika und Teile Südwestasiens ihr Unwesen. Turks wurde damals scheinbar als Synonym für Piraten verwendet. Zusammen mit dem indigenen Begriff cayo hico für Inselkette sei daraus dann der Name der Turks- und Caicosinseln entstanden.


Die Flagge der TCI - mit Türkenkopf-Kaktus.

Ein teures Vergnügen

Müsste ich Providenciales mit einem Wort beschreiben, wäre das wohl: teuer. Nun ist es nicht so, dass wir das nicht vorab gewusst hätten. Die Turks- und Caicosinseln sind bekannt als Luxus- und Honeymoon-Destination. Und spätestens als sie in unserer aktuellen Lieblingsserie Suits als Urlaubsziel für die überbezahlten New Yorker Anwälte genannt wurden, ahnten wir, was uns erwartet.


Mike neben Mietauto(li).

Unser erster Einkauf im Supermarkt war lustig. Ich dachte erst, dass etwas mit meiner Währungsumrechnung nicht stimmen konnte. Fairerweise muss man sagen, dass wir uns natürlich nach unserem Aufenthalt in der Dom. Rep. auch günstigere Preise gewohnt waren. Deshalb hier ein paar Beispiele, damit ihr eine Vorstellung habt: Ein halbes Kilo Trauben kostet neun Franken und damit etwa gleich viel wie eine Packung Müesli. Einen Apfel kriegt man für knapp zwei Franken. Eine Flasche Orangensaft gibt es für sieben Franken. Eine Tube Zahnpasta kostet zehn Franken.


Die Restaurantpreise auf Providenciales sind vergleichbar mit denen in der Schweiz (in Zürich downtown). Hinzu kommen aber halt immer mindestens 15 Prozent Trinkgeld und sieben Prozent Steuern. Unser Mietauto (siehe Bild oben) haben wir aber für rund 30 Franken am Tag bekommen. Es war das kleinste, verkratzteste Teil auf dem vollbesetzten Parkplatz des Autoverleihs und hat Japanisch mit uns gesprochen. Und gemäss Navi waren wir in Tokio unterwegs.


Schöne Strände und tolle Schnorchelplätze

Ohne Auto geht auf Providenciales nichts. Um von einem Ende der Insel zum anderen zu fahren, braucht man eine gute halbe Stunde. Viele Sehenswürdigkeiten gibt es nicht. Was aber wirklich schön ist, und dafür sind die Turks- und Caicosinseln schliesslich auch bekannt, sind die Strände (Kosten für die Miete der Strandliege: 10 Dollar). Grace Bay Beach zum Beispiel (im Bild ganz oben) wird oft als einer der schönsten Strände der Welt bezeichnet. Aber auch der Privatstrand unseres Airbnb-Apartments an der Strasse mit dem schönen Namen Coconut Road kann sich sehen lassen. Ein paar Eindrücke seht ihr hier:


Und das Tolle: Um die vielfältige Unterwasserwelt der TCI zu beobachten, muss man keine grossen Sprünge machen. Wir waren zwei Mal schnorcheln: am Smiths Reef und am Coral Gardens Reef, die beide quasi vor unserer Haustür lagen und auch für weniger gute Schwimmer problemlos vom Strand aus erreichbar sind. Beide Male haben wir Schildkröten gesehen, bei Coral Gardens gleich vier, und das ganz nah. Tauchen waren wir dann aber doch auch (ein Tauchgang: 100 Franken). Es war ein sehr schöner Ausflug: Tolles Wetter, das Meer fast schon übertrieben türkis und ich habe zum ersten Mal Haie gesehen - und das gleich bei beiden Tauchgängen.


Unser Fazit zum Aufenthalt auf Providenciales: Cool, haben wir die Turks- und Caicosinseln mal gesehen. Im Nachhinein betrachtet würden wir das Geld für den Providenciales-Aufenthalt aber wohl anders ausgeben. Mittlerweile befinden wir uns übrigens wieder in günstigeren Gefilden. In diesem Sinne: Herzliche Grüsse aus Miami und bis bald!











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